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Tourismus-Marketing mit Goethe

Tourismus-Marketing - wenn schon, denn schon, dann schon richtig! Es gibt an einem Ort im Rheingau oberhalb der Weinberge einen unbedeutenden Punkt. Da kann man in die Ferne gucken, so wie von fast überall da in der Gegend.

Aber was für ein Schild steht da? Da steht ein Schild sinngemäß mit der Aufschrift. "Goethe war einmal hier." Noch Fragen? Ich hätte es es besser gefunden, die hätten geschrieben: "Hier hat Goethe mal 'nen Pups gelassen. Roch nicht sehr bedeutend. Aber wenn man heute mal kräftig die Luft durch die Nase hochzieht, und die dann ein wenig anhält, dann kann man es noch erahnen, nicht wahr? Ihre Gemeindeverwaltung."

Es ist wirklich erstaunlich, dass jeder Ort sich mit Belanglosigkeiten rühmt, wenn irgendeine Berühmtheit da mal entlang gegangen ist, übernachtet hat oder eine Dorfschönheit umwarb. Dann wird gleich damit geworben, mit der Aura des Prominenten. Wieso eigentlich nicht einmal ehrlich, mit einem belanglosen Pups irgendeiner Hoheit? Das wäre doch mal eine außergewöhnliche Reliquie. Das scheitert wahrscheinlich daran, dass man solchen Duft seinerzeit leider nicht in ein Gefäss zur Aufbewahrung bringen konnte. Dann hätte man wenigstens etwas mehr vorzuzeigen - und sei es bloss imaginär.